Johannes H. E. Koch: Psalm-Requiem
der Text

I Vorspiel

IIa Klage-Psalm (nach Psalm 83)

Schweig doch nicht,
Gott.
Bleib doch nicht still,
O, Gott
Sei doch nicht stumm,
o, mein Gott

Siehe,
da erheben Feinde das Haupt
und halten Rat
gegen die,
die sich bei dir bergen.
Da sprechen sie zueinander:
"Kommt her,
wir wollen sie ausrotten!"

Gott,
Schweig doch nicht,
O, Gott
Bleib doch nicht still,
o, mein Gott
Sei doch nicht stumm!

Mache doch diese wie Streu im Wind,
o, Gott.
Jage sie mit deinem Sturm,
Mit deinen Blitzen verstöre sie!

Dann werden sie erkennen,
Dass du der Höchste bist.
Der Herr
Über alles auf Erden.

O Gott
Schweig doch nicht!
O Mein Gott
Sei doch nicht stumm.


IIb Choral "Mitten im Leben"

Mitten wir im Leben sind von dem Tod umfangen, wer wendet uns Hilfe zu, dass wir Gnad erlangen.
Barmherziger, starker Gott, lass uns nicht versinken in des bittern Todes Not!
Kyrie eleison.

III Zwischenspiel

IVa Anrufung (Fragmente aus Psalm 90)

Herr, - Zuflucht bist du, - immerdar -
Ehe Berge wurden, die Welt entstand und das Weltall
Durch Zeiten her - bist du Gott

Du lässt Menschen vergehn zu Staub
Sie fließen dahin wie ein Strom
Sie gleichen dem Gras
Am Morgen grünt es und blüht
Am Abend wird es geschnitten und verdorrt

Dein Zorn macht - dass wir so vergehn
Durch deinen Grimm sind wir verstört
Ins Licht deines Angesichtes
Ist unsere Sünde und geheime Schuld gestellt

Herr - lehre uns - die Tage zählen
Die wir im Glück leben - und in Mühsal
Rasch sind sie vorbei -
Als flögen wir davon
Lehre uns dies bedenken -
Dass wir klug werden

Herr - kehre doch um
Zeige dich uns mit deiner Gnade
Sichtbar werde uns dein Wirken -
Deine Macht unseren Kindern -

Herr -
Zuflucht bist du - immerdar


IVb Choral
Mitten in dem Tod anblickt uns des Abgrunds Rachen, wer wird uns aus solcher Not frei und ledig machen. Barmherziger ...

V Chaconne

VIa Choral

Mitten in die höchste Angst unsre Sünd uns treiben, wo solln wir denn fliehen hin, da wir mögen bleiben. Barmherziger ...


VIb Psalm-Gebet am Grabe (Worte aus Psalm 88)

Herr Gott, mein Heiland!
Zu dir rufe ich
Bei Tag und bei Nacht.
Wende dein Ohr
Meinem Flehen zu.
Ich breite meine Hände aus
Zu dir, mein Heiland!

Wirst du an den Toten Wunder tun,
Dass sie aufstehen, dich zu preisen?
Erzählt man unten im Grabe
Von deiner Güte und Treue?
Werden deine Wunder
Dort unten in der Finsternis erkannt?

Herr Gott, mein Heiland!
Ich breite meine Hände aus,
Zu dir,
Herr Gott, mein Heiland!

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